Wie Lederbuch entstand

Angefangen hat alles durch einen Zufall im Jahr 2003. Auf der Suche nach neuen, interessanten Produkten für das Geschenke MAX Sortiment, begaben wir uns in die Niederlande zu einigen Importeuren von Kunsthandwerk aus dem asiatischen Raum. Am Ende der Einkaufstour gab es noch ein wenig freien Stauraum und so wurde auf die schnelle nach kleinen neuen Geschenk-Ideen Ausschau gehalten, die man in die noch freien Lücken des Transporters packen konnte.

Das erste Lederbuch aus 2003

Das erste Lederbuch Exemplar

Es fanden sich schnell ein paar Notizbücher mit kompakten Maßen und Ledereinbänden, die einen sehr niedrigen Preis hatten. Die Erwartung an diese Bücher war nicht hoch, da sie auch noch recht einfach und primitiv wirkten.

Die Bücher wanderten erst mal ins Lager und wurden beinahe vergessen.

E-Commerce war noch ein wenig wie wilder Westen und Ebay der einzig wirklich bedeutende Player in Deutschland. Auf Ebay gab zu dieser Zeit praktisch keinerlei vergleichbare Bücher und somit gestaltete sich die Preisfindung etwas schwieriger.

Lederbücher ab 1,00 EUR

So wurden die ersten Lederbücher kurzerhand als Auktion mit einem Startpreis von einem Euro durch Geschenke MAX angeboten. In den darauffolgenden Tagen veränderte sich der Startpreis nicht um einen Cent und die anfängliche Befürchtung, Ladenhüter erworben zu haben, manifestierte sich.

Eine Auktion lief in der Regel 10 Tage, am achten Tag trauten wir unseren Augen nicht, als wir feststellten, die Gebote kommen, und sie steigen. Als schlussendlich Höchstgebote vom sechs-bis zehnfachen des Einsatzes entstanden, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus und bewegten uns straight away in Richtung Niederlande.

Bücher mit Ledereinband waren ab sofort ein Thema für Geschenke MAX.

Ebay Seite im Jahr 2003
Die erste Lederbuch Shopseite aus 2004

Lederbuch erblickte das Internet

Es dauerte kein Jahr, da stand fest, dieses Thema bedarf einer höheren Aufmerksamkeit und sollte auf eigene Beine gestellt werden. Ein Shop nur mit Blanko Büchern im Ledereinband musste her.

Da gab es nur noch ein kleines Problem. Wie nennt man das Kind. Ein Shopname wie Ledereinband-Bücher oder ähnlich war zu kantig. Weder im Internet noch im Duden fand sich eine griffige Bezeichnung, welche diesen Buchtyp mit nur einem Wort trefflich beschreiben.

Also wurden Sie kurzerhand Lederbücher bzw. Lederbuch getauft. Bis heute werden wir immer noch regelmäßig gefragt, was denn ein Lederbuch sei.

Auch der Duden schlägt nach wie vor als Begriff Liederbuch vor, statt das Wort Lederbuch zu erkennen.

Der Lederbuch Markt wächst

Mittlerweile bemerkten auch zahlreiche andere Anbieter, dass Blanko-Bücher mit Ledereinband nicht uninteressant sind und so wuchs über die Jahre ein stattlicher Markt in diesem Segment heran. Es entstand Konkurrenz, von der es sich zu unterscheiden galt. Also wurde, auch aufgrund von sich häufenden Nachfragen durch Kunden, begonnen, Lederbücher mit gravierten Messing-Schildern nach Kundenwunsch zu bestücken. Nun war ein Damm gebrochen und die Nachfrage stieg stetig. Die Kundenwünsche wurden ausgefallener, das Angebot reichhaltiger, die Bücher ausgefallener. Wir vergoldeten und personalisierten mittlerweile mehr Bücher als je zuvor.

Leider kam es in dieser Zeit auch immer wieder zu Problemen beim Nachschub, da unsere niederländischen Partner die Preise erhöhten, die Qualität nachließ und oftmals zu wenig oder zu spät geliefert wurde. Kurzerhand importierten wir die Bücher direkt aus den Herkunftsländern und konnten so zumindest teilweise den Bedarf zügiger decken. Aber das Problem der steigenden Preise bei fallender Qualität blieb bestehen. Zudem mussten wir leider feststellen, dass es der ein oder andere Hersteller mit der Wahrheit in Bezug auf die Herstellungsmethoden und den Produkteigenschaften nicht so genau nahm. Was tun? Wir hatten uns selbst in eine Abhängigkeit manövriert, welche nun aufgebrochen werden musste, wollte man das Thema Lederbücher nicht beerdigen.

Eigene Herstellung

Wir hatten im Laufe der Jahre gelernt, aus fehlerhaft gelieferte Ware, nach der Methode aus zwei mach eins, verkaufsfähige Bücher vor der Entsorgung zu retten.

Sie können sich denken, was jetzt kommt.

Natürlich war es naheliegend, basierend auf dem Schema unsere Ur-Bücher, von nun an eigene Lederbücher herzustellen. Es wurden Entwürfe erstellt und die ersten eigenen Fell- und Lederbücher in Shops von uns präsentiert. Kaum das sie online waren, waren sie auch schon verkauft.

Eines der ersten Bücher von Vickys World

Handarbeit – Made in Germany

Und nun begann wieder alles von vorn. Werkzeuge und Maschinen sowie Materialien mussten beschafft werden. Schnell war aber auch klar, es muss eine Abgrenzung zu den normalen, importierten Lederbüchern geschaffen werden.

Aus diesem Grund erschufen wir für unseren selbst entworfenen Lederbücher die Marke – Vickys World.

Der Anfang gestaltete sich etwas schwieriger als zunächst gedacht, was vor allem zu diesem Zeitpunkt an der „Geiz ist Geil“ Welle lag, die durch unsere Konsumlandschaft schwappte.

Weniger Billig-Bücher aus Indien & China

Nach wie vor fanden sich viele Bücher von anderen Herstellern in unseren Shops, aber insbesondere durch ein gesteigertes Umweltbewusstsein, ging dieser Anteil aufgrund seiner schlechten Öko-Bilanz und zweifelhafter Fertigungsmethoden ständig zurück. Heute finden sich verhältnismäßig wenige Import-Bücher in unserem Angebot. Meist sind es Einzelstücke, Restbestände oder Warenbestände, die wir von anderen Händlern übernommen haben. Der Trend vom uniformen, indischen Lederbuch ist schon seit einiger Zeit vorbei, was wiederum zur Personalisierungs-Welle führte.

Die Zukunft von Lederbüchern

Der neue Trend lautet: Echte Unikate & Kunst bestehend aus natürlichen, extrem haltbaren und langlebigen Materialien mit Einzelstück-Charakter.

Es kommt zukünftig weniger darauf an, wie günstig ein Buch mit Ledereinband zu bekommen ist. Vielmehr erwarten unsere Kunden verstärkt, dass sie „Ihr“ persönliches und einzigartiges Buch erhalten, dass nur aus natürlichen Materialien besteht, vollkommen ohne Kunststoffe auskommt und möglichst keinen ökologischen Fußabdruck hinterlässt.

Das darf dann auch schon mal etwas mehr kosten, da man es seltener erneuern muss und will.

Billige Massenware mit begrenzter Haltbarkeit und kurzen Lebenszyklen haben zukünftig keine Chance mehr. Das gilt um so mehr, müssen diese erst noch um die halbe Welt transportiert werden.

Zeitreise im Archiv

Das Internet ist ein sehr schnelllebiger Raum. Alles ist im ständigen Fluss des Wandels. Wer mal ein wenig den historischen Werdegang von Lederbuch.de verfolgen möchte, findet im Internet Archiv unter archive.org nahezu alle Metamorphosen, die unser Lederbuch Shop seit 2004 durchlaufen hat.